Entschlossenheit ist nur der Anfang
„Diesmal schaffen wir es!“, sagte ich zu meinem Schatz, als wir uns auf den Weg zum zweiten Aufstieg auf den Großen Arber machten. Beim ersten Versuch waren wir nur wenige hundert Meter vom Gipfel entfernt. Doch das tückische Gelände und der beißende Schnee zwangen uns zur Umkehr. Kurz vor dem Gipfel machten wir eine Kaffeepause, um uns vor unserem letzten Anstieg aufzuwärmen und zu stärken. Wir saßen da, blickten in die verschneite Landschaft und versprachen uns, dass wir es beim nächsten Mal, egal wie schwer es auch sein mag, bis zum Gipfel schaffen würden.
Nun war es endlich soweit. Mit neuer Entschlossenheit machten wir uns auf den Weg. Sebastian, ein erfahrener Wanderer, übernahm die Führung, während ich hinter ihm herging und die majestätische Schönheit der Natur um uns herum in mich aufnahm.
Ich hatte mich schon immer zum Meer hingezogen gefühlt, aber die Zeit mit ihm hatte mir die Augen für die Wunder und Herausforderungen der Berge geöffnet. Dieses Mal bezwangen wir nicht nur einen Berg. Wir gingen über unsere Grenzen hinaus und testeten unsere Ausdauer und Widerstandskraft. Und mit jedem Schritt, jedem Atemzug, jedem Moment wurden wir daran erinnert, warum wir das taten. Letztendlich ging es nicht nur darum, den Gipfel zu erreichen, sondern um die Reise, das Erlebnis und die Verbindung zwischen uns.
Als wir zum zweiten Mal den Großen Arber besteigen, umhüllt uns das sommerliche Wetter mit seiner Wärme und weckt in uns eine Welle der Entschlossenheit. Wir sind fest entschlossen, diese Reise zu meistern und den Gipfel zu erreichen, egal was es kostet.
Die Sonne scheint auf uns herab, als wir unsere Wanderung beginnen, doch mit jedem Schritt wird es düsterer, die Wolken türmen sich über uns auf. Nach einer Stunde Aufstieg ist der einst klare Himmel nun in dichten Nebel gehüllt, die Wärme ist einer beißenden Kälte gewichen, die uns bis in die Knochen kriecht. Doch wir marschieren weiter, unerschütterlich, fest entschlossen, das Ziel zu erreichen.
Mir geht es nicht nur darum, mich zu beweisen, sondern auch um den Nervenkitzel der Herausforderung, den Adrenalinschub, der durch meine Adern strömt. Schließlich erreichen wir denselben Punkt, an dem wir unseren letzten Versuch aufgegeben hatten. Das gemütliche Café auf dem Berggipfel lockt mit seiner Wärme und seinem Schutz, besonders da das Wetter immer schlechter wird.
Aufgeben ist keine Option
„Sollen wir hier anhalten?“, fragt Sebastian, während sein Blick zwischen dem Café und dem immer schlechter werdenden Wetter hin und her schweift. Aber ich habe mich entschieden. Ich weigere mich, mich in Bequemlichkeit und Selbstzufriedenheit zu verlieren. Wir werden hier nicht anhalten. Wir werden weitermachen und den Gipfel erreichen.
Wir stapfen weiter und trotzen den Naturgewalten. Der Regen ist unaufhörlich und durchnässt uns bis auf die Knochen. Unheilvoll grollt der Donner über uns, Blitze zucken über den Himmel. Der Wind heult und peitscht wild durch unsere Haare und Kleidung. Und doch halten wir durch.
Während wir weitermachen, spüre ich ein wachsendes Gefühl der Angst in der Magengrube. Die Angst vor dem Versagen überwältigt mich und quält mich mit jedem Schritt. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, weiterzumachen? Zweifel schleichen sich ein und erinnern mich an meine vergangenen Misserfolge.
Meine Gedanken schweifen zurück in die Zeit, als ich fest entschlossen war, meine Karriere von der Sozialarbeit zur digitalen Gestaltung zu ändern. Ich war mir meines Weges und meines Erfolgs so sicher. Doch nach unzähligen Absagen und einer schwierigen Berufserfahrung musste ich akzeptieren, dass es nicht so sein sollte. Und jetzt frage ich mich unweigerlich, ob auch diese Reise vergeblich ist. Doch dann meldet sich eine Stimme in mir: „Vielleicht, nur vielleicht, ist es so bestimmt.“ Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer inmitten des Sturms.
Als das Wetter schlechter wird und wir die Einzigen sind, die noch weitermachen, wird diese Stimme lauter. „Es ist nicht unmöglich“, sagt sie. „Du schaffst das.“ Doch die Natur wütet weiter, und wir müssen in einer kleinen Hütte Schutz suchen, die wir zufällig entdecken.
Während wir uns zusammendrängen und Schutz vor dem Sturm suchen, kann ich nicht anders, als eine tiefere Verbindung zu meinem Lebens- und Wanderpartner zu spüren.
Der Wind heulte, als wir am Fuße des Berges standen. Ich spürte die Kälte in meinen Knochen, aber sie war nichts im Vergleich zu der Angst, die mein Herz packte. Diesmal überlegte ich ernsthaft, Sebastian zu sagen, er solle aufgeben.
Ich dachte nicht mehr nur an meine Wünsche, sondern auch an ihn. Ich wusste, er hätte aufgegeben, wenn ich ihn darum gebeten hätte.
Der Erfolg ist näher als wir denken
Gerade als ich meine Zweifel äußern wollte, zückte er sein Handy und checkte Google Maps. „Google Maps sagt, der Gipfel ist hier in der Nähe, nur 100 Meter entfernt“, sagte er mit entschlossener Stimme. „Wo?“, fragte ich und spürte, wie mich Leben und Begeisterung durchströmten.
Wir kamen aus der Schutzhütte, und direkt hinter uns lag das Kruzifix. Das Ziel, nach dem wir die ganze Zeit gestrebt hatten, lag direkt hinter uns. Es war da, als ich schon aufgeben wollte, doch jetzt war es zum Greifen nah. Trotz der tückischen Bedingungen hatten wir es bis zum Gipfel geschafft.
Als ich dort stand und mir die Freudentränen in die Augen zu fließen drohten, musste ich an Thomas Edisons Worte denken: „Viele derjenigen, die im Leben scheitern, sind Menschen, die nicht erkannt haben, wie nahe sie dem Erfolg waren, als sie aufgegeben haben.“ Diese Worte berührten mich und erinnerten mich an meine eigenen Erfahrungen mit dem Berufswechsel.
Als mein Bankkonto kurz vor dem Minus stand, wusste ich, dass ich aufgeben musste. Aber tief in meinem Inneren wusste ich auch, dass etwas Größeres auf mich wartete. Etwas, das ich noch nicht verstehen konnte. Ich traf die schwierige Entscheidung aufzugeben, und das hat mich dorthin geführt, wo ich heute bin. Ich hätte Kunst nie als Karriere in Betracht gezogen, wenn ich im digitalen Design erfolgreich gewesen wäre. Doch all das Wissen und die Fähigkeiten, die ich im Design erworben habe, waren für mein Kunstgeschäft von unschätzbarem Wert.
Jetzt, da ich auf dem Gipfel dieses Berges stehe, weiß ich, dass auch ich beharrlich sein musste, um hierher zu gelangen. Und manchmal sollten wir beharrlich sein, egal was passiert.
Diese Erfahrung stellte meine körperlichen und geistigen Grenzen auf die Probe. Als ich an diesem schönen Sommertag meine Wanderung begann, hätte ich mir die bevorstehenden Wendungen nicht vorstellen können. Doch als ich, von Nebel, Eisregen und Kälte gebeutelt, den Gipfel erreichte, erkannte ich, dass mich Gottes Stimme die ganze Zeit geführt hatte. Es war eine Stimme aus meinem Inneren, eine Stimme, die ich in der Vergangenheit oft ignoriert hatte. Doch dieses Mal hörte ich zu. Und ich hatte mich nicht geirrt.
Trotz der schwierigen Bedingungen kämpfte ich mich weiter, entschlossen, den Gipfel zu erreichen. Und ich schaffte es. Wir haben es gemeinsam geschafft. Es war eine eindringliche Erinnerung daran, dass die Stimme Gottes in uns unser wahrer Kompass ist. Doch es ist nicht immer leicht, auf sie zu hören. Angst schleicht sich immer wieder ein und versucht, unsere Reise zu sabotieren. Sie flüstert uns Worte des Zweifels und der Unsicherheit zu und sagt uns, wir seien verrückt und unfähig. Doch wir müssen uns ihrem Griff widersetzen und stattdessen auf die Stimme Gottes hören. Denn dann können wir das Unmögliche erreichen.
Wir können unsere Ängste überwinden und Höhen erreichen, die wir nie für möglich gehalten hätten. Manchmal müssen wir innehalten und neu bewerten, aber nur, wenn Gott uns sagt, dass es da draußen etwas Besseres für uns gibt.
Haben Sie das schon einmal erlebt? Haben Sie jemals der Stimme der Angst getrotzt und der Stimme Gottes gefolgt, egal wie verrückt sie Ihnen erschien?